Hallo zusammen,
mein 320d springt zur Zeit leider nicht mehr ohne Hilfe an. Nach längerer Fehlersuche würde ich mich über ein paar Meinungen und Tipps freuen.
Mein Fahrzeug:
320d Limo M47
VFL BJ 12/2000 Schaltgetriebe
306.000 km
Vorgeschichte:
Zunächst mal ein Paar evtl. hilfreiche Infos. Ich habe das Fahrzeug 2012 mit etwa 220.000 km gekauft, es wurde ein DPF nachgerüstet und ich habe die Thermostate für Kühlwasser und AGR sowie den Luftfilter getauscht. Vor einigen Wochen ist bei der Fahrt zwischendurch immer mal wieder die Batterieleuchte angegangen, die Ladespannung (gemessen mit Multimeter am Zigarettenanzünder zum Teil über 16V) sowie Rauch aus dem Motorraum ließen eine kaputte Lichtmaschine vermuten. Ich habe die dann ausbauen lassen und überholen lassen. Nach dem wiedereinbau funktioniert das Laden wieder normal.
Aktuelles Problem:
Nach dem Wiedereinbau ist das Auto nicht angesprungen, der Anlasser dreht, mehr geht nicht. Mit voll aufgeladener Batterie und mit Hilfe von Bremsenreiniger (eingesprüht vor dem Luftfilter) ist er dann angesprungen. Wenn der Motor warm ist, springt er von alleine ohne große Probleme an. Beim Fahren ist kein Unterschied zu vorher spürbar. Wenn der Motor allerdings abgekühlt ist (getestet bei Außentemperaturen zwischen 5 und 25 °C trockenes und feuchtes Wetter) springt er selten/nie an. Beim ersten Versuch schafft er es zum Teil kurz bis 600 oder 700rpm für eine kurze Zeit und geht wieder aus, bei weiteren Versuchen passiert dann außer drehendem Anlasser nichts mehr. Mit Bremsenreiniger geht der Motor nach kurzer Zeit an, die Drehzahl kann ich allerdings erst einige Sekunden später mit dem Gaspedal regeln, davor scheint er kein Gas anzunehmen.
Fehlerspeicher:
- Nadelbewegungsfühler (Signal Unterbrechung oder KS nach B+)
- Glühanlage (Glühkerzen bzw. Glührelais defekt)
Analogwerte (Stehendes Fahrzeug):
- 833 rpm, Soll-LL-Drehzahl 830 rpm
- Spritzbeginn Soll [Grad KW]: !-1.50
- Spritzbeginn Ist [Grad KW]: 0.00
- Aktuelle Menge [mg/Hub]: 5.36
- Ladedruck [hPa]: 996.00
- Batteriespannung [Volt]: 14.00
- Pumpentemperatur [Grad C]: 33.46
- Kühlmitteltemperatur [Grad C]: 81.96
- Luftmasse [kg/h]: !39.10 (Skala geht von 0 bis 16); bei Motor aus/Zündung an 6.00
- PWG-Signal [Volt]: 0.37
Bisherige Deutung:
Die Überspannung durch Fahren mit der kaputten Lichtmaschine könnte nach meinem Verständnis andere Elektronik gegrillt haben. Ich hatte erst die Glühanlage als Grund vermutet, die Technischen Daten vom Glühsteuergerät sagen aber, dass erst bei unter 5 °C die Anlage verwendet wird. Den Fehler beim Nadelbewegungsfühler (ein Teil der Einspritzung?!) konnte ich so nicht finden oder sehen was er bedeutet. Mir wurde der Tipp gegeben, dass ein defekter Kühlmitteltemperatursensor eine falsche Einspritzmenge als Folge haben kann und so der kalte Motor aus bleibt, die gemessene Temperatur scheint aber plausibel (bei kaltem Motor Außentemperatur, bei warmem Motor bis 90 °C). Der Wert für die Luftmasse scheint stark über der im Programm vorgesehenen Skala zu liegen, da habe ich aber zu wenig Erfahrung um das zu beurteilen. Die Luftmasse wird auch für die Einspritzmenge herangezogen, das könnte also etwas damit zu tun haben. Den Wert zum Spritzbeginn (Unterschied Soll/Ist) kann ich da schwer einordnen.
Natürlich könnte man alle jetzt betrachteten Bauteile auf Verdacht tauschen, die Kosten würden aber wohl den Restwert des Autos überschreiten. Wenn möglich würde ich gerne nur das notwendige Teil ersetzen/reparieren.
Hat hier jemand eine Idee oder sogar direkt die Lösung? Ich würde mich über hilfreiche Antworten freuen