Hallo zusammen,
gestern habe ich das Stabikit von H&R eingebaut. Der Einbau des vorderen Stabis ging problemlos. Als Einstellung habe ich hart gewählt. Beim hinteren Stabi (Einstellung Mitte) ist mir jedoch gleich was aufgefallen. Im beigelegten Tütchen vom Stabi waren zwei dicke Schrauben (was wird das gewesen sein? M10x50 oder so...) mit Unterlegscheiben und selbstsichernden Muttern, mit denen ich nichts anzufangen wusste. Für vorne waren sie jedenfalls nicht gedacht, für hinten meiner Auffassung nach auch nicht.
Beim originalen BMW Stabi werden die hinteren Koppelstangen ja einfach nur aufgesteckt. Beim H&R muss geschraubt werden. Allerdings passen diese großen Schrauben nie und nimmer durch die Koppelstangen hindurch. Meine Vermutung war vielmehr, dass die Koppelstangen irgendwie ersetzt werden müssen.. Naja hatte gerade nichts anderes da und habe dann den H&R Stabi mit den originalen Koppelstangen mit M8er Schrauben verbunden. Vielleicht weiß ja jemand, wie das eigentlich gedacht ist.
Danach ging es auf Probefahrt. Auf den ersten paar Kilometern Landstraße hab ich vom neuen Stabi eigentlich gar nichts gemerkt und mich schon wahnsinnig gefreut, 300€ mal wieder aus dem Fenster geworfen zu haben. Kilometer um Kilometer (bin bestimmt 30 km sehr kurvige Landstraße gefahren) später wurde mir jedoch immer klarer, was der Stabi eigentlich macht. Von der Reduktion der Wankbewegungen merkt man gar nicht so viel bis gar nichts. Was er eigentlich tut, ist den Grenzbereich zu schmälern. Man kann irre schnell unterwegs sein, ohne dass man davon wirklich etwas merkt. 100 km/h in einer recht engen Kurve kommen mir mit meinem Auto mittlerweile recht gemütlich vor. Andere Serienfahrzeuge würden bei dieser Geschwindigkeit längst die Segel streichen. Für den Motorsport ist das eine tolle Sache, da die mittleren Geschwindigkeiten höher sind und die Rundenzeiten kürzer. Aber auf der Straße macht das ganze keinen Spaß, da man vom Fahren immer weniger merkt. Man merkt nur, dass man irgendwann abfliegt, obwohl man denkt, doch gar nicht so schnell gefahren zu sein.
Dass man die Geschwindigkeit nicht mehr so wahrnimmt, wenn man sein Auto fahrwerkstechnisch auf eine gute Straßenlage abstimmt, indem man ein Gewindefahrwerk einbaut, einen Stabi einbaut oder sämtliche Lager erneuert, hat, wie ich jetzt gemerkt habe, finanziell fatale Folgen:
1. Man fährt viel viel schneller
2. Die Gefahr (geblitzt zu werden) steigt
3. Der Spritverbrauch steigt enorm an (mit komplettem Serienfahrwerk hatte ich immer um die 10,1 Liter Spritverbrauch, jetzt bekomme ich ihn nicht mehr unter 12)
4. Der Reifenverschleiß steigt UNGLAUBLICH an (die Profiltiefe meiner vorderen Ultrac Sessanta hat sich in den 4 Wochen, in denen ich sie in 2012 drauf habe, um 3 mm verringert. 3 mm in 4 WOCHEN!!!)
Als Fazit kann ich sagen: Fahrwerk auf sportlich abstimmen schön und gut. Auto tieferlegen, weils besser aussieht, schön und gut. Stabi einbauen schön und gut. Aber wenn ich mir die Kosten anschaue, die das ganze nach sich zieht: Beim nächsten Auto nicht mehr!!
Gruß,
Sebastian