Schnee, Matsch, Glatteis, nasse und wieder trockene Straßen:
Gute Winterreifen müssen all das wegstecken können. Von den 28 Modellen
im aktuellen Test von ADAC und Stiftung Warentest hat zwar kein einziger
Reifen die Bestnote "sehr gut" erreicht, in jeder der beiden
untersuchten Größen gibt es jedoch drei mit "gut" bewertete Reifen, die
den Autofahrer sicher durch den Winter bringen. Bei Produkten aus China
ist dagegen Vorsicht geboten.
In der kleinen
Dimension (185/65 R15 88T) sind das der Dunlop SP Winter Sport 3D MO mit
der Bestnote (2,1) auf Nässe, der Goodyear UltraGrip 7+, der auf Eis
recht guten Halt entwickelt, und der Esa-Tecar Super Grip 7. Bei den
größeren Reifen (225/45 R 17 91&94 H) liegen der Michelin Alpin A4,
der trotz sensationell geringem Verschleiß auch noch mit der Bestnote
auf Nässe aufwarten kann, der schneestarke Continental WinterContact
TS830P sowie der sehr ausgewogene Dunlop SP Winter Sport 3D vorne.
Die drei "mangelhaft" bewerteten Reifen kommen allesamt aus dem Reich
der Mitte und zeigen meist gleich in mehreren Teildisziplinen
katastrophale Leistungen. Ein Beispiel: Bei einer Vollbremsung mit 100
km/h auf nassem Asphalt kamen der Star Performer Winter und der Westlake
SW601 Snowmaster 18 beziehungsweise 22 Meter später zum Stehen als der
jeweils beste Vergleichsreifen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Autos mit
den China-Pneus noch mit 46,5 beziehungsweise 52,2 km/h unterwegs. Solch
gravierende Unterschiede können in der Praxis darüber entscheiden, ob
es zum Unfall kommt oder nicht.
Die beiden in der 185er-Größe getesteten Ganzjahresreifen empfehlen sich
je nach Einsatzbedingungen durchaus als Alternativen zum reinen
Winterreifen. Insbesondere der Goodyear Vector 4Seasons schwimmt bei
hervorragenden Verschleißwerten im Mittelfeld der Spezialisten mit.
Bei der Wahl seiner Winterreifen sollte der Preis nur ein
untergeordnetes Kaufargument sein. Allerdings lohnt es sich, die Preise
zu vergleichen. So hat der ADAC für ein und dasselbe Modell Preisspannen
von bis zu 34 Euro pro Reifen bei den 185ern und bis zu 81 Euro bei den
teureren 225ern festgestellt.
Quelle: ADAC 10/2010